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Lehrphilosophie

Meine Lehrphilosphie stützt sich auf drei Grundprinzipien: 1) Neugierde wecken und nähren, 2) die praktische und kreative Anwendung theoretischer Konzepte , und 3) interdisziplinäres Arbeiten. Meine Inspiration ziehe ich aus meiner Forschungsarbeit an einer faszinierenden Tiergruppe, dem Aufbau und der Implementierung eines innovativen Kursformats zum Thema Evolution und meiner Erfahrung aus zwei Branchen: Biologie und Wirtschaft.

Wenn ich auf meine Lehrerinnen und Lehrer zurückblicke, kann ich sie aufgrund eines Faktors leicht in zwei Gruppen teilen: die, die von ihrem Unterrichtsgebiet begeistert waren, und die, die es nicht waren. Natürlich musste ich alle Kurse und Fächer, unabhängig von der Begeisterung des/r Lehrers/in bestehen — aber die Themen, die mir in Erinnerung blieben und mitunter auch Einfluss auf eine spätere Karrierewahl hatten, waren jene, die von LehrerInnen unterrichtet wurden, die mit Leidenschaft bei der Sache waren. Wenn jemand mit Begeisterung von einem Thema erzählt, löst das oft ein besonderes Gefühl in anderen aus: Neugierde. Und Neugierde stimuliert kreatives Denken, Lernbereitschaft und Forschungsgeist. Womöglich ist es die wichtigste Aufgabe eines/r Lehrers/in, diese Neugierde bei SchülerInnen & StudentInnen zu wecken — und sie folglich zu nähren.

Als Lehrerin erachte ich es für notwendig, SchülerInnen & StudentInnen wichtige Theorien und Konzepte zu vermitteln. Allerdings vervollständigt erst die praktische Anwendung den Lernprozess. Daher bemühe ich mich ein Lernerlebnis „zum Anfassen“ zu schaffen. Ich habe das in meiner Unterrichtstätigkeit bis dato auf unterschiedliche Art und Weise umgesetzt, zum Beispiel, wurden aktuelle Studien besprochen, Gastredner eingeladen und Kursprojekte umgesetzt. Darüber hinaus, halte ich es für wichtig, gelerntes Material im Laufe eines Kurses immer wieder aufzugreifen, um einen breiteren Kontext zu schaffen. Aus diesem Grund, komme ich im Rahmen eines Kurses gerne auf Theorien und Beispiele zurück, um ein ganzheitliches Bild, anstelle einer Ansammlung isolierter Konzept, entstehen zu lassen. Wenn es darum geht schwierige Themengebiete zu erarbeiten, erachte ich es als wichtig das Gebiet auf Teile herunterzubrechen, die ein klar verständliches Bild ergeben und dann darauf aufzubauen. Um das Interesse meiner SchülerInnen & StudentInnen am Unterricht zu halten, verwende ich verschiedene Instrumente und Unterrichtspraktiken. Kreativität schadet nicht, und meiner Erfahrung nach sehen das auch meine SchülerInnen & StudentInnen so.

In meinem Kurs BIO 295 Islands & Evolution, habe ich zum Beispiel, jedes neue Konzept, anhand von Fallbeispielen (mit Fotos, Videos und/oder Animationen) veranschaulicht, um StudentInnen die praktische Anwendung der Theorie zu zeigen und einen breiteren Kontext zu etablieren. Ich habe festgestellt, dass meine StudentInnen auf diesen Ansatz sehr positiv reagierten. Das Klassenzimmer war stets mit Wissebegierde und Freude am Lernen erfüllt. Darüber hinaus, habe ich WissenschaftlerInnen aus der Region, z.B. der NC State University, der Duke University und des NC Museum of Natural Sciences für interaktive Gastvorträge eingeladen, um StudentInnen Forschungsbeispiele aus der Praxius näherzubringen. Zur Vorbereitung, lasen StudentInnen einen Artikel aus der Primärliteratur, der vom/von dem/r GastsprecherIn vorgeschlagen wurde. Nach dem Vortrag hatten sie die Möglichkeit Fragen zu stellen. Für ihr Kursprojekt, machten StudentInnen (zu zweit) einen Kurzfilm über eine aktuelle Studie aus einer rennomierten Fachzeitschrift. Die Auswahl der Journals wurden von mir vorgegeben, den Artikel durften sie jedoch selbst wählen. Die gewählte Studie sollte durch Einbeziehung dreier Theoriekonzepte, welche wir im Laufe des Kurses bearbeitet haben veranschaulicht werden. Obwohl Art des Inhalts und Umfang im Vorfeld festgelegt waren, hatten StudentInnen vollkommene Freiheit in der kreativen Umsetzung dieser Vorgaben.

Ich erachte es als wichtig, den Unterricht vielseitig und divers zu gestalten, um alle SchülerInnen & StudentInnen gleichermaßen anzusprechen. Ich unterrichtete einen Kurs mit 13 StudentInnen aus verschiedenen Stufen (2.-4. Studienjahr) und unterschiedlichen Studienrichtungen. Da jede/r StudentIn (so wie auch jeder Mensch) individuell ist, verarbeitet natürlich auch jede/r Informationen anders. Im Hinblick auf die unterschiedlichen Vorkenntnisse, präsentierte ich elementare Konzepte, zum Beispiel, immer umfangreich, fügte dann aber komplexe Praxisbeispiele und weiterführendes Material hinzu, das oft auch für fortgeschrittenen Studierende neu war. Zusätzlich, sprachen Gastredner often von anspruchsvollen wissenschaftlichen Projekten (aus ihrer eigenen Forschung). Für StudentInnen aus den niedrigeren Stufen war es interessant eine praxisnahe Anwendung der im Kurs bearbeiteten Theoriekonzepte zu lernen. Für StudentInnen aus den höheren Stufen ergab sich dadurch die Möglichkeit tiefergehende Fragen zu stellen und teilweise auch längerfristige Kontakte zu knüpfen. Um auch eine breite Palette der verschiedenen Lerntypen abzudecken, bediente ich mich stets einer Reihe unterschiedlicher Lerntechniken (siehe Zusammenfassung & Anwendung des Workshops „Learning Styles“).

Iche sehe es auch als eine meiner Aufgaben als Lehrerin, eine lernförderliche Umgebung zu schaffen. Dafür muss zunächst ein passender Unterrichtsort geschaffen werden. Einige Klassenregeln und -werte müssen im Vorfeld etabliert werden. Dies geschieht am besten indem der Dialog zwischen SchülerInnen & StudentInnen und dem/r LehrerIn kontinuierlich stattfindet. Ehrlichlichkeit, Fairness und gegenseitiger Respekt sind wichtige Eckpfeiler, die ich identifiziert habe, um ein positives Unterrichtsklima aufrecht zu erhalten. Weitere Eigenschaften eines/r Lehrers/in, die ich als wichtig erachte sind Zugänglichkeit, Flexibilität, Emphatie/Verständnis und Verlässlichkeit. Als Lehrerin sehe ich meine Aufgabe sowohl darin, die Klasse so zu moderieren, dass diese Werte eingehalten werden, aber auch darin, diese Eigenschaften in meiner Unterrichtstätigkeit zu zeigen. Um einen offenen Dialog im den SchülerInnen & StudentInnen aufrecht zu erhalten und auch die Effektivität meines Unterrichts beurteilen zu können, verwende ich eine Reihe von Beurteilungs- und Feedback-Tools, wie zum Beispiel, Selbstbeurteilung, Peer-Review und Feedback von SchülerInnen & StudentInnen, KollegInnen und MentorInnen (siehe Weitere Artefakte, das Passwort kann dem Lebenslauf entnommen werden).

Ich werde von meinen SchülerInnen & StudentInnen immer erwarten, dass sie in ihrer Zukunft Großartiges erreichen werden. Und mit diesem Gedanken, werde ich sie immer nach all meinen Möglichkeiten unterstützen und fördern. Genau so habe ich es nämlich von meinen eigenen MentorInnen und LehrerInnen erlebt, und daher möchte ich es auch so weitergeben. Als ich meine Liebe zu Ameisen entdeckte und mein Lehrer zu mir sagte, wieso gehst du nicht in die USA und bewirbst dich für ein Doktoratsstudium in Biologie?, erschien mir das als verrückter und völlig unerreichbarer Vorschlag. Aber hier bin ich nun. Und das hätte ich ohne die Unterstützung meiner LehrerInnen und MentorInnen nicht geschafft. Ich glaube nicht an die die Aussage „Aber, ich kann das nicht…“, und ich werde meinen SchülerInnen & StudentInnen zeigen, dass sie auch nicht daran glauben müssen.